Abwesenheitsnotiz

Und das ist auch gut so. Würden doch sonst die Rückmeldungen auf unsere rund 27.000 Newsletter statistisch nicht nur beweisen, dass in der Regel 13 bis 17 Prozent der Deutschen aus irgendeinem Grund körperlich und bezahlt der Arbeit fern bleiben, sondern vielleicht runde 92 % nur körperlich und bezahlt anwesend sind.

Überhaupt sind solche Abwesenheitsnotizen entlarvend. Sagen Sie uns doch, wer gerade im Urlaub ist, wer geschäftlich wie lange durch die Welt tingelt oder sogar, welche Dienstleister geschlossen und zur Freude ihrer Kunden gleich ein paar Wochen "Betriebsurlaub" machen.

Auch wer gerade Mutterschaftsurlaub nimmt, teilt dies weltweit durch eine Abwesenheitsnotiz mit. In Asien staunt man immer wieder, dass letztere Nachrichten aus Deutschland zunehmend von Männern übersandt werden, womit man hier irgendwo nichts anfangen kann. In Asien sind Mütter nämlich noch ganz überwiegend Frauen. Bei uns gilt so etwas fast schon als Ausnahmeerscheinungen und wird fast immer und sofort mit dem Amt der Familienministerin belohnt.

Manch einer hat übrigens und offenkundig schon mit seiner Abwesenheit zu kämpfen, bevor diese in die körperliche Phase übergeht. Davon zeugen Mitteilungen wie: "Ich erhole mich gerade, und im Urlaub lasse ich mich auch nicht stören. Ich melde mich auf Ihre Mail, wenn ich am 16. Des nächsten Monats zurück bin." Da freu‘ ich mich aber mit Ihnen, Herr Feuerwehrmann und Herr Verkaufsleiter! Dann lassen wir's mal brennen und mit unserem Auftrag warten wir gerne, bis Sie wieder da sind. Mit besten Grüßen, Ihr (nach Diktat verreist).

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